Thälmann-Park                             
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Der Wettbewerb zur Gestaltung des Wohnungsbaus

Wettbewerbsbeitrag des Kollektivs der Bauakademie der DDR unter Leitung Wilfried Stallknechts. Dieser Gestaltungsvorschlag wurde am Ende mit dem dritten Preis ausgezeichnet.
Schaubilder, 1982
(IRS Erkner/Wiss. Samml., Bestand Wilfried Stallknecht)

Competition entry of the collective of the Building Academy of the GDR under the direction of Wilfried Stallknecht. This design proposal eventually received the third prize.
Sketches, 1982
(IRS Erkner, Scientific Collections, Wilfried Stallknecht Papers)

Wie viele andere Bereiche war auch das Wohnungsbauwesen in der DDR hoch politisiert und ideologisiert. Als das sozialpolitische Thema war das übergeordnete Ziel der Wohnungspolitik die schnelle und preiswerte Versorgung der Bevölkerung mit passendem Wohnraum.

Nach außen galt es, so die Überlegenheit des Sozialismus gegenüber dem Kapitalismus zu demonstrieren. Aber auch nach innen war die Wohnungspolitik als einer der zentralen Legitimationspfeiler des sozialistischen Systems konzipiert. So sollte die massenhafte Versorgung der Bevölkerung mit modernen Wohnungen zu niedrigen Mieten der Identifikation der Bewohner*innen mit dem Staat und der Legitimation der SED dienen.

Im Jahr 1973 wurde ein DDR-weites Wohnungsbauprogramm aufgelegt, das ehrgeizige Ziele und Maßnahmen formulierte, um bis 1990 die drückende Wohnungsnot zu beseitigen. Dennoch war ein Neubau von Wohnbauten in den ersten Planungen des Projektes Ernst-Thälmann-Park schlicht nicht vorgesehen. Erst als Lage und Erscheinungsbild des Denkmals bereits feststanden und der Bildhauer Lew Kerbel auch seine Einflussmöglichkeiten auf die städtebauliche Gesamtgestaltung des Areals nutzte, verfestigte sich die Absicht, das Thälmann-Monument mittels Wohnzeilen und -hochhäusern mit über 1330 Wohnungen baulich zu rahmen.

Mittels eines geschlossenen Gestaltungswettbewerbs – des einzigen im Zusammenhang mit dem Ernst-Thälmann-Park – sollte schließlich die optimale Anordnung und Erscheinung der Wohnbauten ermittelt werden. Die neuen Wohnungen sollten in industrieller Bauweise errichtet werden, vorzugsweise im System der Wohnungsbauserie 70. Bezüglich der Ausstattung der Neubauten formulierte das Wettbewerbsprogramm nur wenige konkrete Vorgaben an die teilnehmenden Institutionen, wobei die ausgereifte WBS 70 sowieso kaum Spielräume bot, besondere Alternativen zu entwickeln.

Im Vordergrund stand eindeutig die Forderung, durch Anordnung, Gliederung und Höhenstaffelung der Gebäude eine bestmögliche Inszenierung des Thälmann-Denkmals zu erzielen und eine städtebaulich-künstlerische Einheit aller Bereiche des Ensembles zu erreichen.

Kapitel der Ausstellung

 

 

Wettbewerbsbeitrag des Kollektivs des VEB Wohnungsbaukombinat Berlin unter Leitung Helmut Stingls. Der Beitrag wurde am Ende mit dem zweiten Preis ausgezeichnet und damit am besten bewertet.
Schaubilder, 1982
(IRS Erkner/Wiss. Samml., Bestand Helmut Stingl)

Competition entry of the collective of VEB Wohnungsbaukombinat Berlin under the direction of Helmut Stingl. This entry won the second prize which was the best rating.
Sketches, 1982
(IRS Erkner, Scientific Collections, Helmut Stingl Papers)

The competition for the residential building design

Like many other fields housing construction was highly politicized and ideologicized in the GDR. Being the most important socio-political issue, housing policy had the overarching objective to supply the population with suitable living space in a quick and cheap manner.

On the surface, this was meant to demonstrate the superiority of the socialist system compared to the capitalist one. But within the GDR the housing policy was a major source of legitimation for the socialist system as well. Thus, the supply of the population with flats on a massive scale and at low rents was expected to strengthen the identification of the inhabitants with the state and the legitimation of the SED.

In 1973 a GDR-wide housing programme was launched which comprised ambitious goals and measures to eradicate the pressing housing shortage until 1990. Nevertheless the first plannings for the Ernst-Thälmann-Park project did not intend to erect residential buildings at all. Only when the location and shape of the memorial were already firm and sculptor Lev Kerbel used his influence on the overall urban design of the area, was the intention solidified to frame the Thälmann monument architecturally with housing rows and towers with more than 1,330 flats.

A closed design competition—the only one in the context of Ernst-Thälmann-Park—was meant eventually to determine the ideal disposition and appearance of the residential houses. The new flats were to be built with industrial construction, preferably according to the building series 70 (WBS 70) specifications. Regarding the features of the new buildings the competition programme included few guidelines for the participating institutions, with the sophisticated WBS 70 leaving little scope to develop particular alternatives anyway.

Clearly the central demand was to stage the Thälmann monument as best as possible due to the disposition, structure, and height graduation of the buildings and to achieve a unity of architecture and arts in all areas of the ensemble.